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27.09.2022

Compliance zur Senkung von Haftungs- und Versicherungsrisiken des Managements

Dieser neue Aufsatz von Dr. Manfred Rack erscheint auch in „Die VersicherungsPraxis - Fachzeitschrift für die versicherungsnehmende Wirtschaft“. Die aktuelle Krise der D&O Versicherung durch Compliance Schäden veranlasst die Suche nach Gründen und Abhilfe. Ein Grund ist die strenge Organhaftung. Sie begründet hohe Haftungsrisiken, vor deren Schadensfolgen die D&O Versicherungen durch Deckung schützen soll. Sie erweist sich als unzureichend und lückenhaft. Die D&O-Versicherung leistet keine präventive Vorsorge gegen den Pflichtenverstoß selbst, nämlich gegen die eigentliche Schadensursache. Dagegen besteht der Zweck eines Compliance-Management-Systems (CMS) in der präventiven Vermeidung von Schäden durch Rechtsverstöße in Unternehmen. Eine D&O-Versicherung setzt kein präventives Pflichtenmanagement voraus. Die Tarife werden verhaltensunabhängig nur nach wirtschaftlichen Erfolgszahlen bestimmt, ohne Anreiz für Aufwand und Anstrengung, ein CMS einzusetzen. Zu fordern ist deshalb, die D&O Versicherung von dem Einsatz eines CMS abhängig zu machen. Jedes eingesparte CMS erscheint als individueller Vorteil für das einzelne Unternehmen, wirkt aber als kollektiver Nachteil für die Solidargemeinschaft aller Versicherungen.

Die Notwendigkeit der präventiven Abwendung von Organisationsrisiken durch CMS lässt sich nicht nur mit rechtlichen, sondern auch mit verhaltensökonomischen Argumenten begründen, die sich zur Überzeugung von Führungskräften ohne eigene Rechtskenntnisse erfolgsversprechend einsetzen lassen. Organisationsrisiken können nämlich auf typisierbare menschliche Fehlleistungen zurückgeführt werden.

Die systematische Senkung des Aufwands durch Arbeitsteilung, Leerkostenmanagement und Digitalisierung werden thematisiert. Im Ergebnis wäre die D&O-Versicherung zusammen mit dem Einsatz eines CMS funktionsfähig zu halten.

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