Ankündigen möchten wir unser neues Projekt, einen Prototyp für eine KI – Anwendung in unserem Compliance-System. Wir haben über 25 Jahre inzwischen einen Bestand von

• 23.000 Rechtsnormen im Volltext,
• 2.600 Erläuterungen zu Rechtsbegriffen,
• 9.000 Gerichtsentscheidungen im Volltext und
• 66.500 Fachbeiträgen

angesammelt. Sie können als Trainingsdaten eingesetzt werden. Alle Texte enthalten rechtlich von uns geprüfte Rechtsfragen und Lösungen, die wir verantworten können. Sie bestehen aus den von uns gespeicherten und monatlich aktualisierten Gesetzestexten, den veröffentlichen Aufsätzen, unseren Wahlthemen über vertiefte Rechtsproblemen  aus 25 Beratungsjahren zu Compliance  und den monatlichen Kommentierungen aller Rechtsänderungen. Wir haben außerdem  inzwischen

4,3 Millionen Links gespeichert.

Verlinkt haben wir rund 58.000 zu prüfende Unternehmenssachverhalte mit den Rechtspflichten, die sie auslösen. Jeder Link enthält eine rechtlich einmal geprüfte Antwort auf eine rechtliche Frage. Beim erstmaligen Einrichten eines Systems speichern wir die ermittelten Rechtspflichten.  

Um mit dieser großen Menge an Daten effizient arbeiten zu können, haben wir die Pflichtenmenge nach 93 juristischen Kategorien klassifiziert. Deren Verwendung ist für juristische Laien ohne rechtliche Vorkenntnisse schwierig. Ziel und Zweck einer KI ist es, auch Anfragen in natürlicher sowie nichtjuristischer Wortwahl beantworten zu können. Wir haben mit einer KI–Anwendung experimentiert. Erste Versuche sind vielversprechend. Einsparen lassen sich die komplizierten Fragestellungen, die ein juristisches Vorwissen dazu voraussetzen, was aus dem System abgefragt werden kann. Ein Problem beim Recherchieren  besteht darin, dass die Rechts- und Compliance Abteilungen die offenen Probleme auf der sachlichen und technischen Ebene nicht kennen und die Betriebsleiter mangels rechtlicher Vorkenntnisse nicht ahnen können, ob ein Sachverhalt rechtlich von Bedeutung ist. Mit KI lässt sich unser gespeichertes Wissen abfragen, indem entweder ein Unternehmenssachverhalt eingegeben wird und die Rechtspflicht als Antwort von der KI geliefert wird oder indem eine Rechtspflicht oder ein juristischer Begriff eingegeben wird, und die KI die Sachverhalte liefert, auf die die angefragte Rechtspflicht schon einmal angewendet wurde. Hinzukommt, dass die KI Rückfragen im Zusammenhang mit den Fragen stellen kann, die vom Nutzer des Systems eingegeben werden und zu denen er selbst mangels Überblick nicht in der Lage ist.